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THEATER

DER ROMA-THEATERVEREIN ROMANO SVATO GREIFT MIT THEATERSTÜCKEN, RAP, PERFORMANCES, UNSICHTBAREM THEATER UND INTERVENTIONEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM DIE THEMEN ANTI-ROMAISMUS, RASSISMUS UND SEXISMUS AUF. 

SIMONIDA SELIMOVIC
SANDRA SELIMOVIC

Die Gründerinnen von Romano Svato, die Schwestern Simonida und Sandra Selimović, treten beide als selbstbewusste Romnja auf, die mit typischen Roma-Klischees spielen und diese brechen. Einerseits kämpfen sie gegen Vorurteile gegenüber Roma und Romnija, andererseits deklarieren sie sich innerhalb ihrer Community als eigenständige, feministische Romnja, die traditionelle und patriarchale Strukturen infrage stellen.

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Simonida Selimović

Credit: Maxim Gorki Theater Berlin 

 

Simonida Selimović, geb. 1979 in Serbien, emigriert als Kind zusammen mit ihrer Familie nach Österreich; sie spricht Deutsch, Romanes, Serbisch und Englisch. Früh beginnt sie ihre Karriere als Schauspielerin in Film/Fernsehen und Theater.

Sie ist u.a. zu sehen in der Kinderserie Operation Dunarea, im Kinofilm Ciao Cherie von Nina Kusturica und später u.a. am Schauspielhaus Essen tätig. In der Wiener Theaterszene arbeitet sie häufig zusammen mit Tina Leisch und ihrer Schwester Sandra Selimović. Derzeit ist sie am Maxim Gorki Theater tätig. 2010 gründet sie gemeinsam mit ihr den ersten feministischen und professionellen Romatheaterverein Romano Svato, sowie Mindj Panther, wo sie als feministische Rapperin und Aktivistin gegen Rassismus und für Gleichberechtigung der Roma tätig ist.

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Sandra Selimović

Credit: Maxim Gorki Theater Berlin 

Sandra Selimović, geboren 1981 in Serbien, ist als Schauspielerin, Regisseurin und Sängerin tätig. Mit fünf Jahren emigriert sie mit ihrer Familie aus Serbien nach Wien und spricht fünf Sprachen.

Seit 1994 steht sie auf der Bühne und ist inzwischen eine gefragte Darstellerin, Regisseurin und Rapperin in der freien Wiener Theaterszene. Sie spielt vor allem im Dschungel Wien, im Theater des Augenblicks, bei Karl Wozek, mit P. W. Hochegger, Volker Lösch und Tina Leisch.

Als selbstbewusste Romni ist sie einerseits eine Vorkämpferin für Frauengleichberechtigung in der Roma Community, andererseits engagiert sie sich gegen antiziganistische Diskriminierung.

2010 gründet sie gemeinsam mit ihrer Schwester Simonida Selimović den ersten feministischen und professionellen Romatheaterverein Romano Svato.

ROMA ARMEE

ROMA ARMEE

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Nach einer Idee von Sandra und Simonida Selimovic

In einer Gegenwart, in der Europa droht in Neofaschismen abzudriften, beansprucht eine Gruppe von Schauspieler*innen eine Roma Armee zu Selbstverteidigungszwecken. Eine schnelle Eingreiftruppe zum Kampf gegen strukturelle Diskriminierung, Rassismus und Antiziganismus, aber auch als Emanzipation aus einer internalisierten Opferrolle. Die Schauspieler*innen sind Romnija, Rom und Romani Traveller aus Österreich, Serbien, Deutschland, dem Kosovo, Rumänien, England und Schweden, sie sind auch israelischdeutsch- türkisch-Berliner Gadjé – sprich die Roma Armee ist übernational, divers, feministisch, queer.

Initiiert von den Schwestern Simonida und Sandra Selimović tritt sie als kollektive Selbstermächtigung im Gorki in künstlerische Aktion mit Hausregisseurin Yael Ronen: Im gemeinsamen Rechercheprozess werden persönlich gefasste Erfahrungen, historische Kontaminationen und aktuelle Vorfälle erkundet, woraus ein Theaterstück entwickelt wird.

Zusammen mit den bildenden Künstler*innen Delaine und Damian Le Bas aus England entwerfen sie eine Vision für ein Safe European Home in Gypsyland Europa, wie die Le Bas’ es nennen.


(Text: Maxim Gorki Theater, Berlin)

„Nicht mehr und nicht weniger als ein kraftvoller Selbstermächtigungs-Abend, eine große zweistündige Diversitäts-Party - mit allem, was dazugehört"

CHRISTINE WAHL, TAGESSPIEGEL

GIPSY STOP DANCING

GIPSY STOP DANCING

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Nach einer Idee von Sandra und Simonida Selimovic

Boxen: ist das etwas für Frauen?  Ist Boxen etwas für Roma? Ist Boxen etwas für Roma-Frauen? In Ungarn werden Roma und Sinti nicht akzeptiert: Was passiert, wenn eine Zigeunerin den Ungarischen Meistertitel im Boxen holen möchte?  Demokratie die keine ist und ein Frau in einer Männerdomäne. Arbeitscamps, die an KZs erinnern. 

In kleinen Ungarischen Dörfern sind Soldaten und Polizisten  immer präsent. Was bedeutet das alles? Sind die Zeiten der Verfolgung zurück? Johann  Rukeli Trollmann - deutscher Boxmeister - hat schon 1942 das Gleiche erlebt. Wiederholt sich sein Schicksal? „Gipsy stop dancing“ ist das erste Projekt des von den Schauspielerinnen Sandra Selimovic und Simonida Jovanovic gegründeten Theatervereins Romano Svato (übersetzt: Sprache/Zunge der Roma), der sich auch in Zukunft auf künstlerischer Ebene und mit politischen Engagement mit den Themenkreisen Volksgruppen und Minderheiten auseinander setzen wird.  Im Rahmen des Theaterabends werden unterschiedliche Ebenen, der Verfolgung von Roma und Sinti, und Diskriminierungen transparent gemacht, aber auch individuelle Zugänge und Lösungen damit gezeigt. Im Zentrum der Handlung steht eine junge Frau von Heute, die sich als Boxerin nach oben kämpft und damit zum politischen Spielball einer rechtsextremistischen Regierung wird. 

Als erfolgreiche, integere Sportlerin und Romni wird sie zu einer Bedrohung weil gerade ihre Volksgruppe als das Böse, Schmutzige, Faule gilt. 
Die Geschichte der Boxerin wird in memoriam Johann Rukeli Trollmann erzählt, der als deutscher. Sinto - Boxer einer furchtbaren Verfolgung durch die Nazis ausgesetzt war und 1944 im KZ Neuengamme umgebracht wurde.

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„Das zweisprachige Theaterstück ist somit doppelt emanzipatorisch: es handelt von den Problemen der Roma und denen der Frau in einer Männderdomäne. Und es soll davor warnen, dass sich Geschichte schneller wiederholen kann, als man glaubt."

WIENER ZEITUNG

HEROES

HEROES

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Inszenierung: Sandra Selimovic

Text: Romano Svato und Marianne Strauhs

Spiel: Simonida Selimovic, Ivana Nikolic, Jörg Bergen, Mateja Meded

Drei Frauen. 

Drei Lebensgeschichten.

Viele Verhöre. 

 

In der Schubhaft treffen eine Frau aus dem arabischen Kulturraum, eine Frau aus Osteuropa und eine Frau aus einem afrikanischen Land aufeinander. – In einem der Polizeianhaltezentren Österreichs, deren Haftbedingungen von dem Committee for the Prevention of Torture als „inakzeptabel“ bezeichnet werden, interessiert die Beamten vor allem folgende Frage: Wer sind die Schlepper, die die Frauen illegal ins Land schmuggelten?

 

So unterschiedlich die Herkünfte der drei Frauen – so unterschiedlich ihre Gründe warum sie in Österreich sind. Flucht aus politischen Gründen, Flucht aus wirtschaftlichen Gründen oder Flucht aufgrund Homosexualität: Sie ließen alles hinter sich.

 

Noch etwas haben sie gemeinsam: Alle drei flüchteten aus Situationen mit brutaler (männlicher) Machtausübung um sich schließlich in einem der sichersten Länder der Welt (dem sichersten?) in keiner besseren Situation wiederzufinden und stundenlangen Verhören ausgesetzt zu sein mit der großen Ungewissheit wie ihre Zukunft aussehen wird.

 

Ein Stück, das die Frage nach der Rolle von Schleppern und Machtverhältnissen stellt. 

Ein Abend, der die Vorurteile und das Misstrauen der Frauen untereinander, die Suche nach einer verzweifelten Nähe zueinander und die dadurch entstehenden schwierigen und aber auch schönen Momente der Annäherung zeigt.

„Heftig, arg, emotional berührend, dass dir manchmal die Spucke wegbleibt."

KURIER

E BISTARDE

E BISTARDE

VERGISS MEIN NICHT

FESTIVAL ANLÄSSLICH DES
80. JAHRESTAGES DES ANSCHLUSSES ÖSTERREICHS AN NAZI-DEUTSCHLAND 1938 UND ZUM GEDENKEN AN DIE OPFER

Der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938, dessen heuer gedacht wird, markiert auch den Beginn der Verfolgung der Roma und Sinti in Österreich. KZ-Nebenlager, ZwangsarbeiterInnen, Todesmärsche waren Bestandteil in den Bezirken jenseits der Donau. Während des NS-Regimes wurden den Betroffenen alle Besitztümer weggenommen und teilweise als Sammellager verwendet. In den 60er Jahren enteignete die Stadt Wien wiederum die Roma vom Besitzrecht.

 

Von den burgenländischen Überlebenden der Nazi-Herrschaft kehrten nur einige wenige in die nordburgenländischen Dörfer zurück. Die überweigende Mehrheit versuchte in der Stadt Wien Fuß zu fassen. Roma wurden von der 2. Republik nicht als KZ-Opfer anerkannt. Überlebende des Nazi-Terrors wurden meist nicht sehr alt, daher ging vieles, was zur Aufarbeitung der Vergangenheit beitragen hätte können, verloren.

 

Der Ringelseeplatz im 21. Bezirk war bis zu den 60er Jahren ein zentraler Trefflunkt für Roma, Sinti, Lovara, Jenische und nach der Niederschlagung der ungarischen Revolution auch für Geflüchtete und Durchreisende aus anderen Ländern. Ältere FloridsdorferInnen können sich noch an die dort befindlichen Wohnwägen erinnern, doch heute weist nichts mehr auf diesen Teil der Bezirksgeschichte hin. Ein Hallenbad in Floridsdorf, Schulen, Sportanlagen, ein Kindergarten sowie Gemeinde- und Genossenschaftsbauten prägen heute das Stadtbild dort, wo einst die Roma lebten.

 

Eine Gedenkstätte oder ein Mahnmal wären längst fällig, so wie z.B. seit 2013 die Gedenkstätte für ermordete Juden und Jüdinnen aus Floridsdorf auf dem Hoßplatz „Station der Erinnerung“ ist.

Am 10. Februar 2016 wurde von den Grünen in der Bezirksvertretung Floridsdorf ein Antrag an die Kultur- und Benennungskommission eingebracht. Fast alle Parteien stimmten dem zu, die FPÖ lehnte ab. In ganz Wien gibt es noch immer keine einzige zentrale Gedenkstätte oder ein Mahnmal für die Roma und Sinti. (Hinweis: es gibt lokal durchaus Gedenkorte, z.B. den Stein im Baranka-Park im 10. Bezirk, aber nichts was z.B. mit dem Shoa-Mahnmal auf dem Judenplatz vergleichbar wäre).

 

Heute befindet sich auf dem Ringelseeplatz eine öffentliche Sportstätte. Ein Festival auf diesem Gelände wurde nicht genehmigt. Wir wollen deshalb auf der nahe gelegenen Roma-Wiese und an anderen Orten ein Festival veranstalten. 

 

Dieses Festival versteht sich zum einen als temporäre Gedenkstätte und als Schritt auf dem Weg zu einem dauerhaften Denkmal, andererseits ist es ein Ort der Selbstrepräsentation, die eine Basis schafft für politische Teilhabe und das Entwickeln gemeinsamer Zukunftsvisionen.

 

Damit wird auch das 25jährige Jubiläum der Anerkennung der Roma als Volksgruppe gefeiert.

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„Wir fordern ein Roma Mahnmal. Wir sind ein Volk, das aufersteht und neue Wege geht.
Wir sind Menschen, die vergeben und den Frieden wollen. Wir sind Menschen, die das Leben lieben und als Geschenk sehen."

SO KHEREN AMENCA

SO KHEREN AMENCA 
 

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So kheren amenca?! Für immer Urlaub! Projektpräsentation mit jugendlichen Roma unterstützt von Schauspieler*innen aus der Roma- und Sinti Community.

Mit Estera Iordan, Estera Stan, Ramona Rahimic, Alexandra Cobzaru, Adrian Ernst, Joschla Weiß, Roxie Thiele-Dogan, Simonida Selimovic u.a.

In Zusammenarbeit mit Dhiken Amen! / AmaroDrom e.V. und Romano Svato.  Gefördert durch den Fonds Soziokultur. Unterstützt von Aktion Mensch, Amadeu Antonio Stiftung, Freudenberg-Stiftung


Eine junge Tanzgruppe bereitet sich auf ihren Auftritt vor. Sie rechnen mit allem – aber damit nicht: Zwei der Crew-Mitglieder sollen abgeschoben werden. Zwischen Angst vor dem, was kommt, und dem Drang weiterzumachen, muss sich die Tanzcrew mit den Folgen abstrakter Gesetze auseinandersetzen, die zur persönlichen Bedrohung werden. 

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DIE BOTSCHAFT VON ASTORIA

DIE BOTSCHAFT
VON ASTORIA

(VON JURA SOYFER)

EIN MEHRSPRACHIGES WANDERTHEATER MIT SCHAUSPIEL, PUPPENSPIEL UND GIPSY MUSIC 

Schauspiel: Simonida Jovanovic, Andrea Titziani, Ümüt Derin, Sasa Barbul, u. a. Puppenspiel: Susita Fink, Claudia Hisberger, Walter Kukla
Musik: Lubomir Gospodinov & Trio Klok
Kostüm: Sandra Sekanina
Puppenbau: theaterfink
Konzept & Produktion: Simonida Jovanovic & Susita Fink
Ort-Konzept & Dramaturgie: Susita Fink
Regie: Sandra Slimovic

Eine Produktion von theaterfink / Wien und dem Theaterverein Romano Svato

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In Astoria ist alles besser.
Es gibt dort keine Arbeitslosen, keine Kriminalität, kein Unglück, kurz: es ist ein Ort, an den sich einfach jeder sehnen muss. Schnell verbreitet sich die Kunde von diesem wundersamen Staat, und ebenso schnell häufen sich die Anträge auf Einreisevisa und die Anfragen nach internationalen Geschäften. Es könnte also alles perfekt sein, gäbe es da nicht ein kleines Problem. Astoria existiert nicht, es ist nur ein Fantasiegespinst, ein Staat ohne Land und BürgerInnen, beschränkt auf Bürokratie und Finanzwesen.

Das Stück selbst weist viele Parallelen zu dem Leben der Roma auf.
Es handelt von zwei armen Menschen auf der Suche nach einer lebenswerten Heimat.
Doch bietet der Staat hier die richtigen Antworten?
„Roma“ heißt übersetzt „Menschen“, über zehn Millionen leben verstreut über ganz Europa, und sie sind in einigen Staaten teils heftiger Diskriminierung ausgesetzt. Das Theaterprojekt „Die Botschaft von Astoria“ will zeigen, dass heute interkulturelles Verständnis und Offenheit, Toleranz und Zivilcourage wichtiger sind denn je. Abgesehen von Herkunft, Hautfarbe, Sprache etc. sind wir alle Menschen, und wir können uns unser Astoria nur selbst schaffen – gemeinsam!

Die Theatergruppen Romano Svato und theaterfink inszenieren, um der Aktualität des Stückes Rechnung zu tragen, nicht im üblichen Sinne auf der Bühne, sondern „ziehen damit um die Häuser“. Gespielt wird auf der Straße und in Innenhöfen von Gemeindebauten.
Die alte kulturelle Tradition der Roma und der PuppenspielerInnen wird damit in ein neues Licht gerückt und räumt gleichzeitig mit Vorurteilen und Klischeebildern gründlich auf.

Ins Himmelblau die Rohstoffpreise steige.

Als holde Boten junger Konjunktur.
Nur eine Ware geht im Preis nicht mit. 
Und bleibt die billigste in jedem Land:

Das ist die Ausschussware »Mensch« genannt.

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